Der ADAC „soll auf Grün gedreht werden“

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Plädierte der Automobilclub ADAC noch vor Jahren für „freie Fahrt für freie Bürger“, will er sich nun an die Spitze der grünen Bewegung setzen. Die Kehrtwende von der Autofahrer-Interessenvertretung zum Sprachrohr grüner Forderungen überrascht nicht nur viele Mitglieder. Auch im Führungsgremium des Clubs soll es darüber Streit gegeben haben zwischen jenen, die den Club weiterhin als Gralshüter individueller Mobilität verstehen und jenen, die den Kurs „auf Grün drehen“ wollen, wie aus der Münchner Zentrale zu hören ist.

»Mit nachhaltiger Mobilität lassen sich die Lebensqualität der Menschen und die Lebensgrundlagen zukünftiger Generationen verbessern«, erklärte ADAC-Verkehrspräsident Gerhard Hillebrand. Um die CO2-Emissionen zu senken, müsse sich die Transformation der Mobilität deutlich beschleunigen. Damit dürfte sich der ADAC grünen Vorstellungen „unterwerfen“, wie von internen Kritikern des neuen Kurses zu hören ist. Das sind völlig neue Töne der einstigen Autofahrer-Interessenvertretung. Unverhohlen fordert der ADAC, „die Verbraucher müssen ihr Mobilitätsverhalten ändern“. Der öffentliche Nahverkehr und die Radwege-Infrastruktur müssten wie die Ladeinfrastruktur schneller ausgebaut werden. Ob sich der ADAC dann noch Automobilclub nennen kann?

WebAutoBlog.com Prof. Hans-U. Wiersch

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