Herbert Diess zur Lame Duck degradiert

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Volkswagen-Chef Herbert Diess bekommt keinen Fuß mehr auf den Boden in der Wolfsburg. Seine vom Aufsichtsrat vollzogene Degradierung kommt einer Kastration als CEO gleich. Zwar bleibt er Vorstandsvorsitzender bei Volkswagen, aber seine Macht wird deutlich beschnitten. Diess soll sich künftig vor allem um die strategischen Themen kümmern, ein wenig konkretes Feld. Die von ihm zu kontrollierende und unbeliebte Software-Sparte Cariad ist kein Bereich zum Glänzen. Für den narzisstischen Diess mit seiner Neigung zur Selbstdarstellung ist die Entscheidung sicher kein Grund, mit Champagner anzustoßen. Trostpflaste: Die Steuerung der VW-Produktlinien soll er behalten. Aber das Vorstands-Chaos wird weiter gehen. Denn die Zuständigkeit für die Marke VW soll Skoda-Chef Thomas Schäfer übernehmen. Konflikte mit Diess sind dabei unausweichlich. Der bisherige Leiter der Kernmarke Volkswagen, Ralf Brandstätter, rückt nun in den Konzernvorstand auf. Er soll im August 2022 auch die Verantwortung für das miserable China-Geschäft übernehmen. Eigentlich müsste allen klar sein, dass mit diesem Kompromiss die nächsten Konflikte programmiert sind. Insider wissen, dass der Aufsichtsrat damit nur Zeit bis zur nächsten Eskalation gewonnen hat. Nur weil die Porsches und Piechs hinter Diess stehen, kann er seinen Posten behalten. Bis zum nächsten Knall?

WebAutoBlog.com Prof. Hans-U. Wiersch

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