Elektrobusse werden Diesel noch lange nicht ersetzen können

academy

Am Beispiel Elektrobusse zeigt sich das ganze Dilemma der Elektrifizierung der Mobilität. Die Städte mit einer E-Busflotte beklagen inzwischen die hohen Kosten und die Tatsache, dass die Busse nach 15 Jahren vernichtet werden müssen. Dass dazwischen noch mehrere Tonnen Batterien teuer ausgetauscht werden müssten, die Reichweite von nur 200 Kilometer machten deutlich, dass die Diesel-Busse wesentlich praktischer, günstiger und nachhaltiger seien. Sie kosteten die Hälfte eines Diesel-Busses und könnten deutlich länger in Betrieb bleiben als E-Busse. Von der Umstellung auf E-Busse sind die Kommunen noch Lichtjahre entfernt. Der Dieselbus wird noch lange dominieren und ohne massive Subventionen und EU-Pflichtquoten wird das so bleiben, haben die Stadtväter zahlreicher Kommunen erkannt. Martin Schmitz vom Verband Deutscher Verkehrsunternehmen hält die komplette Elektrifizierung der Busse für unrealistisch. „Um den Dieselbus bei gleichem städtischen Serviceangebot komplett ersetzen zu können, bräuchten wir 15 Prozent mehr Elektrobusse“, sagt Schmitz. Dazu kommen viele andere ernste Hindernisse. Ein E-Bus muss alle 200 Kilometer an die Ladesäule. Eine Stunde dauert es, für nur 100 Kilometer Strom zu laden. Es müsste also immer ein Ersatzbus mit vollen Batterien bereit stehen. Dazu kommt, dass ein E-Bus etwas das Doppelte eine Diesel kostet. Die realitätsferne EU-Vorgabe, dass bis 2025 22,5 Prozent der neu eingesetzten Linienbusse „emissionsfrei“ sein müssen wird sich also nur schwer realisieren lassen. Denn von den etwa 2.300 im Jahr neu zugelassenen Bussen müssten 500 einen Elektroantrieb haben. Oder aber eine Brennstoffzelle, die aus Wasserstoff an Bord Strom erzeugt.

WebAutoBlog.com   Prof. Hans-U. Wiersch

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert