Audi-Chef für autofreie Tage und Tempolimit

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Audi-Chef Markus Duesmann überrascht seine Kollegen in der Autoindustrie immer wieder mit seiner „grünen Anbiederung“, wie es ein hochrangiger Vorstand eines Zulieferers artikuliert. Mit seinem neuesten Coup hat Duesmann erneut nicht nur viele seiner Kollegen gegen sich aufgebracht, sondern auch Kunden verärgert. Denn der Audi-Chef plädiert auf einmal für ein Tempolimit und für autofreie Tage. „Damit tritt er seinen Kunden in den Hintern, die sportliche und leistungsstarke Audis gekauft haben.“

Die Kritik an Audi geht noch weiter. „Dass das Unternehmen auf Teufel komm raus auch in der Werbung und der Kommunikation gendert, sich in allen Bereichen grünen Forderungen unterwirft, ist nicht auszuhalten. Duesmann scheut sich aber nicht, gleichzeitig anzukündigen, nach 2033 weiterhin Verbrenner in China zu bauen und mit Verbrenner in die Formel 1 einzusteigen. Die Rennwagen sollen zwar mit synthetischem Kraftstoff betrieben werden, „aber der gesamte Formel-1-Zirkus wird auch künftig viel CO2 ausstoßen. Diese Doppelmoral ist unerträglich“, sagt der Zulieferer, der auch Audi beliefert. 

Ob der Formel-1-Zirkus 2030 wirklich CO2-frei sein wird, sei dahingestellt. Auch wenn Audi ab 2026 mit dem Formel-1-Team von Sauber zusammen fahren wird, bleiben viele Widersprüche, wenn nun Audi-Chef Duesmann den grünen Hammer rausholt. Man muss es sich auf der Zunge zergehen lassen: Der Audi-Vorstandsvorsitzende spricht sich wie gesagt nicht nur für ein Tempolimit auf den Autobahnen aus, jetzt hält er auch noch autofreie Tage für sinnvoll. Im Klartext: Duesmann will seine Kunden temporär das Recht entziehen lassen, ihre Audis an Wochenenden ohne Einschränkung fahren zu dürfen. 

„Um uns in Deutschland besser einzustimmen auf die Lage und die Notwendigkeit des Sparens, könnte es wieder autofreie Tage geben, so wie in den 1970er Jahren“, sagte er der „Süddeutschen Zeitung“. Ein Tempolimit könne ein hilfreiches Symbol sein. Sollte es autofreie Tage geben, würde Duesmann sie auch privat nutzen, sagte er: „Wenn es ein Sonntag ist, werde ich mit meinem Rennrad über die gesperrte Autobahn fahren.“ Ob das seine Kunden auch tun werden?

WebAutoBlog.com    Prof. Hans.U. Wiersch

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