Wenn kommende Woche die große Betriebsversammlung stattfindet, wird – ein einmaliger Vorgang bei VW – der Chef des Hauses nicht dabei sein. Statt dort einer Art Pflichtanwesenheit zu folgen, wird er in den USA vor Investoren sprechen. Die Betriebsratschefin Daniela Cavallo ist „empört“ und wirft Diess vor, kein Interesse an den Sorgen der Belegschaft zu haben. „Herbert Diess zieht die Investoren an der Wallstreet der eigenen Belegschaft vor – dieses Verhalten ist beispiellos in der Geschichte unseres Konzerns und zeigt einmal mehr, dass der Konzernvorstandsvorsitzende selbst in dieser Krise weder Empathie noch Gespür für die Situation der Belegschaft hat.“
Diess will zwar die Situation entschärften, indem er eine von ihm selbst organisierte „Dialogveranstaltung“ für 200 Mitarbeiter veranstaltet. Die Belegschaft soll per Video Zugang bekommen und auch Fragen stellen können. Daniela Cavallo nennt dieses Ansinnen „eine Provokation“. Für jeden Konzernchef müsse die Anwesenheit bei einer Betriebsversammlung „verdammte Pflicht“ sein, heißt es im Betriebsrat.
WebAutoBlog.com Prof. Hans-U. Wiersch Foto: Volkswagen
