Audis Ankündigung zum Formel-1-Einstieg suggeriert mehr als dahintersteht. Die Präsentation eines Formel-1-Boliden mit auffälliger Audi-Bemalung vermittelt den Eindruck, als ob Audi einen eigenen Rennwagen in die Königsklasse des Motorsports schicken wird. Wahr ist, dass Audi nur den Motor liefert, die Power-Unit. Ein technologisch hoch komplexes System mit Verbrennungsmotor und elektrischen Antriebselementen. Die Abstimmung dieser Einheit ist tatsächlich höchste Ingenieurkunst, die Elektronikexperten und Verbrennungsmotor-Konstrukteure zusammenführt. Was allerdings fehlt, ist die Kompetenz fahrwerkstechnischer Einflussnahme. Audi wird viel Geld in die Formel-1 investieren, ohne zu wissen, ob sich dieses Engagement für die Marke mit den Ringen auszahlt. So wie beim erfolgreichen Rennstall Redbull kaum wahrgenommen wird, dass die Antriebseinheit von Honda stammt. Sieger ist immer Redbull, nie Honda. Das kann auch Audi blühen, wenn Audi nicht weitere Millionen in PR steckt. Das Volkswagen als Konzern auch Porsche in die Formel 1 schickt, dürfte Fragen nach der wirtschaftlichen Sinnhaftigkeit aufwerfen. Dass Audi und Porsche dabei mit synthetischen Kraftstoffen fahren wollen, ist allerdings ein positives Signal zugunsten des Verbrennungsmotors.
WebAutoBlog.com Prof. Hans-U. Wiersch
