Weil sich die E-Mobilität auf dem Markt ohne staatliches Sponsoring nicht durchsetzen würde, zahlt die Regierung ein paar Milliarden Euro zur Förderung ihres politisch ausgegebenen Ziels Elektromobilität. Immerhin bis zu 9.000 Euro für ein reines Batterie-Autos. Nun will Wirtschaftsminister Habeck die Prämie für Plug-in-Hybride zum Ende des Jahres auslaufen lassen. Seine Überlegungen stoßen beim Verband der Automobilindustrie (VDA) auf heftigen Widerstand. Präsidentin Hildegard Müller hält eine Streichung der Subvention für eine Gefährdung der E-Mobilität. Dabei sind die Überlegungen Habecks nicht von der Hand zu weisen. Denn dass die meisten Plug-in-Hybride trotz sagenhaft niedrigen Verbrauchsangaben meistens im normalen Verbrenner-Betrieb gefahren werden, der Elektroantrieb kaum zum Einsatz kommt, ist auch den Regierungs-Beamten nicht verborgen geblieben. Immer wieder wurde bemängelt, dass die meisten Leasing-Plug-ins zurückkommen, ohne dass die Ladekabel auch nur einmal aus ihrer Plastiktasche genommen wurden. „Wir sponsern also Verbrenner, nur weil sie auch noch einen Elektroantrieb an Bord haben, der kaum bis nie zum Einsatz kommt“, heißt es in einem internen Vermerk des Wirtschaftsministeriums. Habeck schlägt nun vor, dass die Hersteller die zu streichende Prämie selbst zahlen sollen. Wie fragwürdig die einseitige Förderung der E-Mobilität ist, geht aus der Äußerung von Frau Müller hervor. Die sagt: „Die aktuellen Überlegungen umzusetzen, wäre eine Entscheidung gegen die Verbraucher, gegen den Hochlauf der E-Mobilität und letztlich gegen den Standort Deutschland.“ Wenn die E-Mobilität so wenig überzeugend ist, muss die Frage erlaubt sein, warum die Regierung mit aller Gewalt das Batterie-Auto durchsetzen will, anstatt technologieoffen die Entscheidung dem Markt zu überlassen. Dies vor allem, wenn man berücksichtigt, dass in Deutschland der Strom zum Laden zu 60 Prozent noch mit Kohle erzeugt wird und E-Mobile teilweise mehr CO2 ausstoßen als ein effizienter Diesel.
WebAutoBlog.com Prof. Hans-U. Wiersch
