Daimler AG: AUCH WER ZU FRÜH HANDELT, KANN VOM LEBEN BESTRAFT WERDEN !

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Der Verkauf der Tesla-Anteile wurde zur Milliarden-Fehlentscheidung.

Massiv verkalkuliert haben sich die beiden Unternehmen Toyota und Daimler. Sie haben ihre Beteiligungen an Tesla zwar mit Gewinn verkauft. Aber beide dürften sich jetzt über diese Entscheidung ärgern, denn allein die Daimler-Anteile wären heute an der Börse fast soviel wert wie die Marke Mercedes-Benz.

Was sind das bloß für Manager? Kurzfristiges Bilanzdenken hat einmal mehr zu einer eklatanten Fehlentscheidung geführt, wenn man analysiert, wie es zu dem Tesla-Flop bei Daimler und Toyota kommen konnte. Als Daimler 2010 zehn Prozent an Tesla kaufte, musste Daimler dafür die lächerliche Summe von 50 Millionen US-Dollar hinlegen. Eigentlich Peanuts. Der damalige Daimler-Chef Dieter Zetsche begründete das Investment damit, so könne man für den smart und Mercedes die Elektro-Technologie von Tesla nutzen. Beides ließ sich nicht umsetzen. Um die Daimler-Bilanz kurzfristig oder kurzsichtig zu schönen, verkaufte Zetsche die Beteiligung 2014 wieder – ein Management-Fehler wie aus dem Bilderbuch. Zwar warf die Rückgabe des Aktien-Pakets an Tesla fast 800 Millionen ab, also ein Vielfaches des Investments. Auf den ersten Blick ein gutes Geschäft. Hätte Zetsche aber nicht typisch kurzfristig an die Jahres-Bilanz gedacht, sondern die für Manager notwendige langfristige Sichtweise und Geduld2 aufgebracht, hätte er das 50-Millionen-Investment liegen lassen und Daimler hätte heute für diesen kleinen Betrag ein Multimilliarden-Guthaben in den Büchern. Tesla ist an der Börse heute fast 430 Milliarden wert, Daimlers Anteil wären also heute 43 Milliarden US-Dollar wert. Der Wert der Daimler-Nobelmarke Mercedes-Benz liegt zur Zeit ungefähr bei 58 Milliarden US-Dollar. Würde Daimler-Chef Ola Källenius das Tesla-Paket heute verkaufen, könnte er damit die nächsten fünf bis zehn Jahre Entwicklungsaufwand bei Mercedes bezahlen. Toyota dürfte ebenfalls bereuen, das Tesla-Paket verkauft zu haben. Erkenntnis: Auch wer zu früh handelt, kann vom Leben bestraft werden.

WebAutoBlog.com / Prof. Hans-U. Wiersch

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